Passend zum Anfang der Fastenzeit am heutigen Aschermittwoch erklärt der Leiter des Fastenzentrums im Gräflicher Park Health & Balance Resort, F. X. Mayr-Arzt, Dipl. med. Dipl. med. vet. Hugo Arturo López Orench, was das Fasten so gesund macht und was hinter dem Begriff „Autophagie“ steckt.
© Gräflicher Park
Warum ist Fasten so gesund? Was passiert dabei genau im Körper – Stichwort Autophagie? Das Fasten ist eine Erfahrung, die uns ganzheitlich erfasst. Körperlich laufen tiefgreifende, positive und gesundheitsfördernde Reaktionen im Stoffwechsel, im hormonellen, nervlichen und immunologischen Bereich ab, die eine Summe an positiven Veränderungen bewerkstelligen. Man spricht von der Autophagie. Das Fasten regt, als eine Art „house-keeping“, die Autophagie an und beugt damit Stoffwechselerkrankungen und einem schnelleren Alterungsprozess vor. Geistig erleben wir ein Gefühl der Klarheit, der Leichtigkeit und gewinnen mentale Stärke. Bei unserer F.X. Mayr-Kur, deren neue Variante eine rein pflanzliche Kost mit individuell auf die Beschwerden der Fastenden zugeschnittenen therapeutischen Anwendungen verbindet, sind diese Effekte sehr deutlich.
Wie wirkt sich Fasten auf bestimmte Krankheitsbilder aus, wie auf die Stimmung? Fasten im Allgemeinen, speziell aber nach F.X. Mayr, dient der Entlastung und der Regeneration des gesamten Organismus und all seiner Zellen. Es werden besonders funktionelle Störungen, aber auch Alterungsprozesse günstig beeinflusst. Zu den Störungen gehören die beruflich oder situationsbedingten Überforderungspotentiale. Zudem ist das Fasten eine natürliche Möglichkeit, Krankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, die Zuckerkrankheit und Störungen des Harnsäurestoffwechsels vorzubeugen. Aber auch rheumatische Erkrankungen und Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparates zählen zu seinen Indikationen. Da während einer Fastenkur in der Regel kaum Cholesterin aufgenommen wird, sinkt auch dieser Wert merklich ab.
Wie oft sollte man eine Fastenkur machen? Und wie lange? Ich würde dazu raten, das intermittierende Fasten dauerhaft in den Alltag zu integrieren, frei nach „it is not a diet, it is a lifestyle“. Darunter versteht man, in einem Zeitfenster von etwa 14–16 Stunden zu fasten und in den verbleibenden acht bis zehn Stunden Nahrung zu sich zu nehmen. Ein bekanntes Sprichwort besagt, dass man wie ein Kaiser frühstücken, wie ein Prinz zu Mittag und wie ein Bettler zu Abend essen sollte und da ist sehr viel Wahres dran. In der Nacht arbeiten unzählige Prozesse im Körper, um uns zu regenerieren, mit einer erstaunlichen Wirkung auf Gewichtsabnahme und Entzündungsreduktionen. Nehmen wir spät abends zu viel Nahrung auf, so sind diese gestört, da die Verdauung eine Höchstleistung für den Körper darstellt. Und genau hier greift unser Konzept nach F.X. Mayr, denn es ist nicht nur eine Fastenkur, die man nach ein, zwei, drei Wochen abgeschlossen hat. Im Rahmen des Fastenprozesses erlernen die Menschen bei uns, eine Verbindung zwischen gesunder Ernährung und achtsamen Lebensführung zu verstehen. Es kommt nicht nur darauf an, was ich esse, sondern auch wie und wann.
Durch Fasten nimmt man bekanntlich auch ab. Muss man nach einer Kur den Jo-Jo-Effekt fürchten? Generell stehen beim Fasten die Regeneration des Organismus und die damit verbundenen gesundheitlichen Effekte im Vordergrund. Die Gewichtsabnahme ist aber natürlich eine willkommene Begleiterscheinung. Wenn man nach einer Kur direkt wieder in die alten Muster verfällt, muss man logischerweise mit dem Jo-Jo-Effekt rechnen. Wenn man jedoch ein paar Erkenntnisse aus der Kur bzw. das intermittierende Fasten oder auch einfach das Weglassen des Abendessens konsequent umsetzt, unterstützt man die körpereigenen Prozesse, die einen langfristig zu einem gesunden Gewicht verhelfen.
Bild: Dipl. med. Dipl. med. vet. Hugo Arturo López Orench © Gräflicher Park
Wie wichtig ist das Thema Bewegung beim Fasten? Beim Fasten gilt generell Bewegung, aber moderat. Schwimmen, Spaziergänge oder aber auch Fastenwanderungen, Yoga, Qi Gong. Gut ist, was guttut. Interessant ist auch die Tatsache, dass durch einen höheren Energieverbrauch, wie z.B. beim Sport, auch die Autophagie gefördert werden kann. Bewegung findet optimaler Weise im nüchternen Zustand, also am besten morgens vor dem Frühstück, statt. Mindestens genauso interessant ist, dass das Fasten und eine moderate Bewegung die Ausschüttung von Wachstumshormonen in den Tiefschlafphasen erhöht. Bei Kindern wurde ein verbessertes Wachstum und bei Erwachsenen eine bessere Fähigkeit der Lipolyse, also des Fettabbaus festgestellt. Zudem werden die Aufnahme von Aminosäuren in der Zelle verbessert und die Proteinsynthese für ein Wachstum von Weichteilgewebe und Muskulatur erhöht.
Was sind die größten Fehler, die beim Fasten gemacht werden? Stress sollte definitiv im Rahmen einer Fastenkur drastisch reduziert werden. Ebenso ist von einem sehr intensiven Training abzuraten. Und zu wenig trinken ist definitiv auch nicht förderlich, da Flüssigkeit den Körper bei seinen Ausleitungsfunktionen unterstützt.
Darf jeder fasten? Ja, aber unter gewissen Voraussetzungen und immer in Anbetracht der individuellen Beschwerden oder Bedürfnisse des Menschen. Von einer Mayr-Fastenkur profitieren sowohl Übergewichtige als auch Normal- oder Untergewichtige. Die Intensität der Diät wird bei uns im Gespräch zwischen Arzt und Patient individuell festgelegt und je nach Bedarf auch während der Kur modifiziert, sodass man eine maßgeschneiderte Kur erhält.
Warum bietet das Gräflicher Park Health & Balance Resort eine rein pflanzliche Mayr-Kur an? Ist die ursprüngliche Form nicht mehr zeitgemäß? Auch die Ernährungsmedizin geht mit der Zeit und gewinnt neue Erkenntnisse. So weiß man zum Beispiel, dass der hohe Konsum tierischer Produkte und von Weißmehlprodukten Hand in Hand mit der Zunahme von Zivilisationskrankheiten geht, weil sie unter anderem stark säurebildend sind und Entzündungsprozesse im Körper fördern. Kuhmilch und Weizensemmeln sind in meinen Augen daher nur noch bedingt zeitgemäß und nicht für jeden geeignet. Eine pflanzliche Ernährung, kombiniert mit den therapeutischen Anwendungen der Mayr-Kur und die langfristig greifenden Maßnahmen, sind meiner Meinung nach, das beste und wirksamste Konzept eines ganzheitlich gesünderen Lebensstils, das ich als Mediziner in den letzten 25 Jahren erlebt habe.
Das komplette Interview im Health & Balance Blog.
Über Gräflicher Park Health & Balance Resort: Das Vier-Sterne-Superior-Hotel Gräflicher Park Health & Balance Resort liegt in Bad Driburg eingebettet in einen 64 Hektar großen, einzigartigen englischen Landschaftspark am Fuße des Teutoburger Waldes. Seit über 235 Jahren zieht es Menschen in den von den Heilkräften der Natur bedachten Gräflichen Park, um sich zu erholen. Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff und Gräfin Annabelle führen das Haus in siebter Generation. Das Resort verfügt über 135 Zimmer und Suiten in sechs historischen Logierhäusern, zwei hauseigene Restaurants, 13 verschiedene Veranstaltungsräume, ein ärztlich geleitetes Fastenzentrum, ein 1.800 Quadratmeter großen Garten Spa sowie einen 5.000 Quadratmeter großen Medical Health Spa. Weitere Informationen unter www.graeflicher-park.de.
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